im Museum: James-Simon-Galerie
James-Simon-Galerie
im Museum: James-Simon-Galerie
Eine Woche vor der offiziellen Eröffnung konnten die Mitglieder des Berliner Presse Club das neue Eingangsgebäude auf der Museumsinsel besichtigen. Die Führung wurde von Prof. Parzinger höchstpersönlich geleitet, an seiner Seite Alexander Schwartz, der zuständige Partner beim Architekturbüro David Chipperfield. So gab es kundige Einblicke in den Neubau, der künftig im Rahmen des Masterplans Museumsinsel viele unterschiedliche Funktionen erfüllen soll. Die fünf Museen bekommen einen zentralen Eingangsort, von dem unterirdische Gänge, die Archäologische Promenade, zu den historischen Gebäuden führen. Namenspatron ist der Berliner Unternehmer James Simon, einer der bedeutendsten Mäzene in der Geschichte der Staatlichen Museen zu Berlin, der im 19. Jahrhundert große Teile seiner Sammlungen, u.a. die Büste der Nofretete, gestiftet hat. Die Architektur erschließt sich beim Sparziergang durch die Räume, deren Zuschnitt durch das schmale Grundstück am krummen Kupfergraben geprägt ist. Neben der großzügigen Eingangshalle mit den Ticket-Countern für Einzelbesucher sowie für organisierte Gruppen finden sich ein Auditorium mit 300 Plätzen, eine Sonderausstellungsfläche von 600 Quadratmetern, ein Café mit langgestreckter Sonnenterrasse und Westblick sowie ein in Walnussholz hochwertig gestalteter Museums-Shop. Auch die Innenarchitektur stammt von David Chipperfield. Der Rundgang in den noch vollkommen leeren, jungfräulichen Räumen hatte seinen ganz eigenen Charme. Prof. Parzinger und Architekt Schwartz erläuterten die Schwierigkeiten beim Bau, die im Berliner Untergrund lagen: Bauen auf Wasser und Sand. Für das notwendige Unterwasserbetonverfahren wurden, ähnlich wie bei der Staatsoper wenige Meter weiter, zunächst die alten Eichenpfähle "gezogen" und durch Betonpfähle ersetzt, die in einer Tiefe von mehr als 30 Metern festen Grund erreichen. Beim Beschluss zu diesem Bau im Jahr 2006 wurde nach ersten Entwürfen mit einer Summe von 71 Millionen Euro kalkuliert. Die Endsumme heute liegt bei rund 131 Millionen Euro. Mit der James-Simon-Galerie ist die Neubauphase auf der Museumsinsel beendet. Doch Baustellen wird es weiter geben. Die Restaurationsarbeiten am Pergamonmuseum gehen weiter und als nächstes wird auch die Modernisierung des Alten Museums in Angriff genommen. Mit der kompletten Erfüllung des Masterplans Museumsinsel rechnet der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz frühestens in 15 Jahren. Juliane Hielscher