Schöneberg
Gespräch mit Karin Teichmann
Klar, haben wir alle den Gasometer Schöneberg schon einmal gesehen. Aus der Ferne, als er bis 1995 noch als Gasspeicher in Funktion war. Oder später im Fernsehen, als Location für den Polit-Talk von Günther Jauch. Oder nach der Umgestaltung als Zentrum des EUREF, des Europäischen Energieforums. Zumindest haben wir die leuchtenden Sterne daran am nächtlichen Berliner Himmel schon einmal entdeckt. Der EUREF-Campus nennt sich selbst "Reallabor der Energiewende".
Auf dem Grundstück in Schöneberg sind rund 150 Firmen und Forschungseinrichtungen angesiedelt. Darunter vor allem Startups rund um die Themenfelder Energie, Mobilität und Nachhaltigkeit. Aber auch einige Traditionsunternehmen sind vertreten.
Vorstandssprecherin Karin Teichmann hat uns zunächst mit der Geschichte des Campus' vertraut gemacht und dann zu zwei innovativen Unternehmungen begleitet. Zunächst zur GASAG, die hier seit 2021 ihren Hauptsitz hat. Im Showroom wird gezeigt, wie man den kompletten Campus CO-2-neutral mit Energie und Kälte versorgt. Und natürlich auch, wie sich Energie speichern lässt. Nämlich in ausgedienten E-Auto-Batterien.
Auch bei Schneider Electric, einem französischen Konzern mit rund 185.000 Mitarbeitenden weltweit, steht das Thema Energiemanagement im Zentrum. Mit Lösungen für E-Autos und Häuser wird hier demonstriert, wie man energieeffizient und umweltschonend die CO-2-Belastung herunterfahren kann. Der Berliner Campus dient der Firma dabei als Experimentierfeld.
Das Highlight unseres Besuches war der Rundgang auf dem Dach des gerade erst fertiggestellten Gasometers. Aus Denkmalschutzgründen wurde die komplette Außenhülle der Konstruktion erhalten. Aber innen ist alles neu: vom riesigen Veranstaltungsraum mit ausgeklügelter Akustik bis zur Skybar mit sensationellem 360-Grad-Ausblick, in 60 Meter Höhe, ganz nah am Himmel über Berlin. Der EUREF-Campus, ein Zukunftsort inmitten der Metropole und dabei ein attraktiver Ort zum arbeiten, forschen, entdecken und verweilen.
03.09.2024
Text: Volker Witting